Bericht der Realisierung des Programms -

30.06.2012 Anna Prysłopska

- eine Reise zum Grab und Museum Gerhart Hauptmanns in Hiddensee

Ausflug vom 15. bis 18. Juni 2012

Wie Sie vielleicht bemerkt werden, feiert unser Verein ausgiebig und auf verschiedene Art und Weise das Hauptmannjahr. Unter Anderem haben wir Hauptmann-Interessierten (nicht nur aus unserem Verein) einen Ausflug zum Grab und Museum Gerhart Hauptmanns, die sich in seinem Sommerhaus befindet, in Hiddensee in Norddeutschland angeboten. Hiddensee ist eine längliche Insel in den Nähe von Rügen, die – in den Worten einer Ausflugsteilnehmerinnen – wie eine Heuschrecke geformt ist.

Die Reise war lang und kompliziert, aber unsere Gruppe bestand aus tapfer Gerhart Hauptmanns Bewunderer. Wir haben es also alle gut geschafft, sowohl die Gruppe von Behinderten, die von der Stadt Jelenia Góra durch MOPS finanziell unterstützt wurde, als auch der Rest, der sehr stark von der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit finanziell unterstützt wurde. Verpflegung und Eintrittskarten hat jeder Teilnehmer für sich selbst bezahlt. Die Teilnehmerliste haben wir nach Absprache mit der Gerhart Hauptmanns Museum in Jagniątków und die Ankündigung wurde auf unserer Webseite veröffentlicht.

Für einige von uns hat die Reise schon am 14. Juli begonnen, aber die eigentliche Busreise nach Norden Richtung Ostsee mit der Firma „Krycha“ fing erst am Morgen des nächsten Tages. Unser Fahrer war der erfahrene und hilfsbereite Staszek Ogrodowczyk. Nach mehreren Stunden Fahrt kamen wir nach Międzyzdroje, wo wir unsere erste Übernachtung hatten. Międzyzdroje ist ein polnisches Kurort, der an der Grenze zu Deutschland liegt. Sein Klima gab uns den ersten Einblick in die Liebe des Schriftstellers zu den Ostseelandschaften. Ein Spaziergang der Meeresküste entlang, ein Besuch bei einer Fischrestaurant, Verusche die eigene Füße mit diesen in der Ruhmesmeile zu vergleichen und danach – ein Festessen bei einem Holztisch des Campingplatzes „Gromada“, gleich hinter den Sanddünen. Wir streiteten über Visionen Hauptmanns und Halinka Paś erzählte viele interessante Fakten aus dem Leben Maria Konopnicka, Hauptmanns Übersetzerin ins Polnische.

Am nächsten Tag fuhren wir recht früh los, um die Fähre nach Hiddensee zu nehmen. Zuerst warteten wir auf die Fähre in Świnoujście, dann fuhren auf der deutschen Seite den Weg nach Stralsund, auf den wir eine wunderschöne Aussicht aus riesigen, eindrucksvollen, Rügen mit dem Festland verbindende Brücke hatten. Wir haben uns schon auf die Besichtigung von Stralsund am nächsten Morgen gefreut, weil das der Weg sein musste, der Hauptmann zu seiner geliebten Hiddensee genommen hat.

Wir kamen im Hafen von Schaprode an, wo es eine regelmäßige Verbindung nach Hiddensee gibt. Wir kauften Tageskarten und fuhren gleich mit einem Schiff nach Kloster. Die Reise war angenehm, das Meer ruhig, die Vögel bei der Nahrungssuche flogen uns über den Köpfen und wir bei einem späten Frühstück im Restaurant haben uns für den Hauptpunkt des Programms vorbereitet: Treffen mit dem Schriftsteller.

Als wir in Kloster, die Stadt, in der Hauptmann sein Haus hatte, heute ein Museum, und wo sein Grab ist, spürten wir sofort den geheimnisvollen Zauber des Ortes. Hiddensee ist eine altesslawisches Ort Chycina, wo sein Hauptwohnsitz nur etwa 1100 Personen haben, aber im Sommer kommen dort viele Touristen. Es ist ein Teil des Nationalparks und ist vollständig vom Kraftfahrzeugverkehr ausgeschlossen. Die Menge von Fahrräder und Radfahrer fällt gleich auf und Kutschenfahrten sind – wie zu den Zeiten des Nobelpreisträgers – sehr beliebt.

Zuerst machten wir einen kurzen Spaziergang zum Friedhof, wo der deutsche Dramatiker und Schriftsteller Gerhart Hauptmann und auch die Opernregisseur Walter Felsenstein und Tänzerin Gret Palucca begraben sind. Der Grab Hauptmann ist mit einem einfachen Stein markiert mit einer bescheidenen Inschrift. Das genügt. Jeder sollte wissen, wie viele Inhalte sich in diesem Vor-und Nachnamen einschließen. Zu seinen Füßen begraben liegt Margarete, die ihren Mann um viele Jahre überlebt hat. Er starb 1946 in seinem Palast in der Riesengebirge, und sie im Jahr 1957 in Deutschland und wurde hier im Jahre 1983 begraben. Wir beteten für seine Seele vor dem Grab, und dann in der Friedhofskapelle. Wir lasen ihm von ihn inspirierte Gedichte vor.

Unsere Spaziergangstrecke brachte uns zu seinem Haus, das Museum. Wir setzen unseren Spaziergang brachte uns zu sich nach Hause in das Museum. Wieder eine Menge von positiven Gefühlen. Frau Maria Hennings empfing uns und hat uns mit großem Geschick das ganze Museum gezeigt und seine Geschichte erzählt. Seit 1994 gehört der Schriftsteller Haus der Stiftung, die Hauptmanns Schwiegertochter, Annalise Hauptmann gegründet hat.

Im Museum haben wir alle Stellen, an denen der Schriftsteller lebte und arbeitete und wo er seine Gäste empfangen hat, gesehen. Wie aßen auch eine Jubiläums Nobel-Medaille aus Schokolade und Marzipan. Duplikate der Medaille darf man ja nicht in Metall schlagen. Magdalena Szczębara, Autorin eines Papers über die zeitgenössische Rezeption der Werke von Hauptmann, die fasziniert mit „Die Insel der großen Mutter“ (utopischer Roman, 1924) ist, fotografierte sich vor dem Bild, der den Roman inspiriert und illustriert hat. Ewa Pelzer rezitierte Gedichte, die ihm gewidmet waren. Wir haben ein spezielles Erlaubnis zu fotografieren bekommen. Während wir die Führerin zugehört haben, stellten wir uns vor, wie Gerhart lange Spaziergänge am Strand machte, um Themen für Theaterstücke und Romane zu finden, die er am Abend seiner Sekretärin diktiert hat. Dann setzte er sich mit seinen Freunden und trank das Wein, das heutzutage immer noch vom selben Zusteller zu kaufen ist.

Wir haben Poster geschenkt bekommen, kauften Souvenirs und machten viele Fotos. Sowohl der Direktor des Museums, Frau Ploetz, als auch die Kuratorin Maria Hennings haben vor, nach Niederschlesien zu Besuch kommen und wir freuen uns, sie wieder zu treffen. Wir liefen weiter nach Süden und liesen uns von den schönen Landschaften und dem Rauschen der Wellen inspirieren. Wir kamen nach Vitte, besichtigten die Stadt und aßen zu Mittag, bevor wir weiter mit der Fähre nach Schaprode fahren. In Vitte wohnen heutzutage viele Künstler, hauptsächlich Maler.

Nach einer kurzen Fahrt nach Schaprode steigen wir wieder in unseren Bus ein und Herr Staszek fuhr uns nach Stralsund, wo wir in der Jugendherberge übernachteten. Die Stadt ist eine alte Hansestadt und wurde von der UNESCO auf die Welterbliste eingeschrieben. Es ist die Hauptstadt des Bezirks, das die beiden von uns besuchten Insel umfasst. In Stralsund haben wir eine Menge von Sehenswürdigkeiten gesehen, unter Anderem das Rathaus, St. Nikolaus Kirche, die Altstadt, die mittelalterlichen Stadtmauer mit zwei der elf Stadttoren und den Hafen.

Von hier aus fuhren wir schon nach Jelenia Góra über Rheinsberg, die auch mit Kunst und Literatur verbunden ist. Unser Ausflug ist eine literarische Reise. Wir machten einen Spaziergang durch Rheinsberg, um das bekannte mittelalterliche Schloss zu sehen. Heute befindet sich hier eine Musikakademie, wo berühmte Konzerte stattfinden. Rheinsberg ist bekannt für klassische Musik und jedes Jahr finden hier große Musikfestivale statt: zu Pfingsten – Rheinsberger Musiktage und von Juni bis August der Opernfestival Kammeroper Schloss Rheinsberg.

Im Schloss gibt es auch ein Denkmal Kurt Tucholskys. Sein Buch „Rheinsberg. Bilderbuch für Verliebte“ handelt über ein Besuch in Rheinsberg. Wir entspannten uns, bewunderten die Schönheit der Natur und die Stadt. Nach einem Mittagessen und dem Kauf von Porzellan-Souvenirs, machen wir uns wieder auf dem Weg. Wir kamen rechtzeitig in Jelenia Góra an, obwohl einige Teilnehmer erst am nächsten Tag nach Hause kommen werden.